Die Gelenkspezialisten informieren

Wie wichtig nicht nur eine chirurgische Versorgung, sondern auch eine qualitativ hochwertige Medizinprodukteanwendung ist,
zeigen die jüngsten Berichterstattungen über die Verwendung von Implantaten.

Wir arbeiten aufgrund einer bereits über 40-jährigen Erfolgsgeschichte eng mit dem Endoprothesenhersteller Waldemar Link, Hamburg, zusammen.

Gemeinsam verhelfen wir Ihnen zurück zu mehr Lebensqualität.

1978 wurde die von Dr. Hans-Herrmann Lubinus zusammen mit Arnold Keller (Fa. Waldemar Link, Hamburg) entwickelte Hüftprothese „Lubinus SP I” vorgestellt. Diese neue Prothese trug den noch begrenzten Erfahrungen mit Hüftprothesen in vielen Dingen Rechnung, d.h. das Design der damaligen Zeit war Grundlage. Darüber hinaus setzten Dr. Lubinus sen. und A. Keller in der SP I jedoch einen neuen, bahnbrechenden Gedanken um: „Die Prothese muss eine anatomische Form erhalten.” Der Gedanke, der zunächst unspektakulär klingt, wurde zur Grund- lage einer inzwischen weltweiten Erfolgsgeschichte.

Die herkömmlichen Hüftprothesen waren in der seitlichen Ansicht stets gerade geformt und wurden meist mit Knochenzement im Oberschenkelknochen verankert. Hierbei führt der Unterschied zwischen der Form des Knochens und der Form der Prothese zu einem unterschiedlich dicken Zementmantel, was zur Folge hat, dass der Knochenzement an den dünneren Stellen, quasi als Sollbruchstelle, schnell versagt. Dies führt dann zu einer schnellen Lockerung der Prothese.

Da die von Dr. Lubinus entwickelte Prothese den S-förmigen Schwung des Oberschenkelknochens nachvollzieht, kommt es zu einer harmonischen Dicke des Zementmantels, der die Prothese besser stabilisiert und in der Folge zu einer längeren Haltbarkeit der Prothese führt.

Aber auch der Erfolg der SP I führte nicht dazu, dass man sich auf Erreichtem ausruhte. Vielmehr wurde die Prothese zu einem Modular-System weiterentwickelt: Die SP II war geboren. Mit der Markteinführung 1984 stand nun ein erstes Modularsystem zur Verfügung, welches die Kombination des Schaftes mit Prothesen-Köpfen aus verschiedenen Materialien (z.B. Keramik) in unterschiedlichen Durchmessern und Längen erlaubte. Der entscheidende Schritt für eine optimale intraoperative Anpassung an die individuelle Patientenanatomie war getan.

Inzwischen wurden ca. 880.000 der in Deutschland gefertigten SP II Prothesen weltweit implantiert, vielfach mit der ebenfalls im Hause Lubinus entwickelten HDPE-Pfannenkomponente. Ein Vorgehen, das zu weltweitem Ansehen geführt hat. Gleichzeitig bescheinigt das Schwedische Hüftregister, eine staatliche Nachuntersuchungsstelle aller in Schweden implantierten Prothesen und das größte Register seiner Art weltweit, der SP II Prothese hervorragende Langzeitergebnisse. Die Veröffentlichungen des schwedischen Registers bescheinigen der SP II eine „Überlebensrate” von 93,7 Prozent nach 20 Jahren, ein Wert, der von den vielen zementfreien Prothesen auch heute noch nicht erreicht wird, ein klarer Standpunkt in der leidigen Diskussion um die „bessere zementfreie Versorgung”. Professor Johan Kärrholm, einer der Autoren des schwedischen Hüftregisters ist der Meinung, dass die anatomisch geformte Prothese zu den bedeutendsten Errungenschaften der Hüft-Endoprothetik überhaupt gehört. Dass die in Fachkreisen und internationalen Registern bekannte hervorragende Performance der zementierten Implantate nicht zu einer wesentlich häufigeren Anwendung weltweit führte, veranlasste den Harvard-Professor Henrik Malchau zur Verfassung eines vielbeachteten Artikels: The Uncemented Paradox. In diesem führte Malchau aus, dass die vielfach propagierte Verwendung von zementfreien Implantaten nicht durch die Auswertung der internationalen Registerdaten zu rechtfertigen ist.

Gefeiert wurde die 40-jährige Erfolgsgeschichte der Lubinus SP II gemeinsam mit dem Endoprothesenhersteller Waldemar Link, Hamburg, in Schweden, dem Land, welches die Lubinus SP II am häufigsten operiert. Orthopäden und Chirurgen weltweit waren anläßlich dieser Feierlichkeit zum Swedish Orthopedic Association Congress 2018 geladen, so auch als Gastredner Dr. Jörg Löwe, Stv. Leitender Arzt der Abteilung Endoprothetik und Senior-Hauptoperateur des EndoProthetik-Zentrums der Maximalversorgung am Lubinus Clinicum.