Die Arthroskopie in der Handchirurgie

Aktueller Stellenwert und Perspektiven

Die „Arthroskopie“ ist als Begriff für eine spezielle Operationsmethode vielen bekannt und geläufig als bewährtes Verfahren in den Fachgebieten der Orthopädie und Unfallchirurgie. Das Wort „Arthroskopie“ leitet sich von den griechischen Wörtern „arthros“ (=Gelenk) und „skopein“ (=schauen) ab und bezeichnet also die medizinische Technik und Methode, ein Gelenk über einen Minimalzugang mit einer das Objekt vergrößernden Optik direkt zu betrachten und mit kleinen Instrumenten weiter zu untersuchen, ohne dass ein Gelenk dafür weit geöffnet werden muss. Da die zu untersuchende Gelenkregion nicht direkt mit dem Auge angesehen wird, sondern über das Vehikel einer Optik, nennt der Chirurg diese Methode „Spiegeln“.

Bereits 1921 wurden in Europa die ersten Versuche der Arthroskopie großer Gelenke durch den Schweizer Eugen Bircher beschrieben. Diese Operationsmethode an der Hand, speziell am Handgelenk, hat sich Jahre danach als quasi „kleine Schwester“ entwickelt und gehört zu den neueren Techniken der Arthroskopie. Sie kam erstmalig in Japan 1971 zur Anwendung. Die Faszination der „Schlüsselloch-Chirurgie“ forderte die Ingenieure der Medizintechnik heraus und so wurde es durch die Entwicklung immer besserer Lichtleitern und auch technischer Verfeinerungen von Optiken im Laufe der Zeit möglich, immer kleinere Arthroskope herzustellen. Erst dadurch entstand die Option, auch deutlich kleinere Gelenke zu spiegeln. Inzwischen gehört die Arthroskopie zu den handchirurgischen Standardoperationen mit einem breiten Anwendungsspektrum. Wie auch bei den Orthopäden und Unfallchirurgen wird diese Operationsmethode auch hier durch den Spezialisten, also dem Handchirurgen, selbst vorgenommen. Nur er besitzt die notwendigen Kenntnisse der speziellen Anatomie und komplizierten Funktionsweise des Handgelenkes und kann mit der notwendigen Erfahrung Krankheiten oder Verletzungsfolgen beurteilen und ggf. behandeln. Im Lubinus Clinicum wurde diese Operationsmethode am Handgelenk bis 2015 eher sporadisch eingesetzt.

Mit dem Eintritt von Oberarzt Dr. Philipp Goll, der in dieser Operationsmethode besondere Erfahrungen besitzt und mitbringt, wurde durch den Leitenden Arzt Dr. Christoph Ranft die Arthroskopie des Handgelenkes als Standardverfahren in die Abteilung für Hand- und Mikrochirurgie eingeführt.

Kieler Nachrichten, Sonderbeilage Gesundheitswesen Juni 2017

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel (PDF 1,0 MB)

Zurück