Schwerpunkte + Methoden

Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen

Verschleißbedingte Erkrankungen sind ein chrakteristisches Merkmal der Wirbelsäule. Am häufigsten sind die beweglichsten Anteile, also die Hals- und Lendenwirbelsäule, betroffen. Die Wirbelsäule ist als zentrales Element des Körperskeletts besonderen Belastungen ausgesetzt. Dieser Prozess schreitet in aller Regel mit zunehmendem Alter voran. Verschleißbedingte Erkrankungen an der Wirbelsäule betreffen insbesondere die Wirbelbogengelenke und die Bandscheiben. Rückenbeschwerden sind eine der wichtigsten Ursachen für die Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Beinahe jeder dritte Erwachse hat öfter oder ständig Rückenbeschwerden. Erkrankungen des Rückens (ICD M40-M54) zählen zum übergeordneten Diagnosekapitel der „Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“, das für rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich ist.

Unterschieden werden müssen nichtspezifische Schmerzen, deren Ursache nicht exakt herausgefunden werden, von spezifischen Beschwerden, bei denen die Schmerzursache ermittelt werden können. Nichtspezifische Beschwerden sind in der Regel harmlos und erfordern keine ausführliche Diagnostik und Therapie.

Spezifische Schmerzen bedingen Erkrankungen wie

  • Bandscheibenvorfälle
  • Spinalkanalstenosen
  • Segmentinstabilitäten
  • Degenerative Skoliosen

und kommen in unterschiedlichsten Ausprägungen vor.

Auch die primäre Behandlung spezifischer Schmerzen erfolgt in der Regel mit konservativen Therapiemethoden. Die Schmerzen sind in der Regel gut therapierbar mit entsprechenden medikamentösen und physikalischen Maßnahmen. Konservative Therapieverfahren müssen aber einem zeitlichen Protokoll unterstellt werden, in dem eine klare Wirksamkeit nachzuweisen ist.

Einer längeren, erfolglosen Therapie mit heftigen Beschwerden kann eine Chronifizierung des Schmerzes folgen. Veränderungen der Schmerzempfindung und die Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses führen dazu, dass der Schmerz autonom vom Gehirn beeinflusst wird. Es entsteht ein neuropathischer Schmerz, der durch Schädigungen oder Erkrankungen von Nervenstrukturen hervorgerufen wird. Davon kann das periphere oder auch das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) betroffen sein.

Operationen kommen in der Regel erst bei einem Versagen der konservativen Möglichkeiten oder bei einem Auftreten von neurologischen Problemen in Betracht. Notwendig sind patientenindividuelle Therapieverfahren, die eine umfassende Kenntnis und Expertise auf diesem Gebiet erfordern. Sie bilden die Voraussetzung, um nach einem persönlichen Gespräch, einer Untersuchung und nach der Auswertung der Befunde die bestmögliche und individuell angepasste Therapieoption empfehlen zu können.